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Linkjuice

Linkjuice (deutsch: Link-Saft, Verknüpfungsstärke) ist eine fiktive Maßeinheit, mit der gemessen wird, wie viel Power ein Backlink auf eine andere Seite weitergibt und sie damit stärkt.

Indem eine Website mit einem Link (Dofollow) auf eine andere verweist, vererbt sie gewissermaßen ihre positiven Eigenschaften (z. B. PageRank, TrustRank) und gibt so aus Sicht der Suchmaschine eine Empfehlung ab. Je mehr Linkjuice von einer link-gebenden auf eine link-nehmende Seite fließt, desto nachdrücklicher ist diese Empfehlung.

Interner und externer Linkjuice

Es wird zwischen externem und internem Linkjuice unterschieden:

  • Externer Linkjuice ist die Link-Kraft, die von einer anderen Domain weitergegeben wird.
  • Interner Linkjuice ist die Link-Kraft, die durch die interne Verlinkung auf andere interne Unterseiten weitergegeben wird.

Dabei ist es wichtig, auf die Anzahl interner Links auf einer Seite zu achten. Je mehr Links vorhanden sind, desto weniger Linkjuice wird pro Link weitergegeben. Durch die gezielte Verteilung von Linkjuice können die Seiten gestärkt werden (z. B. Kategorie-Seiten), die für Website-Betreibende am wichtigsten sind.

Linkjuice als SEO-Einflussfaktor

Innerhalb der Suchmaschinenoptimierung (SEO) gehören Backlink-Profil und TrustRank zu den wichtigsten Stichworten, wenn es um Linkjuice geht, denn die Menge an Linkjuice ist maßgeblich für das Link-Profil einer Seite:

Je stärker die verlinkenden Seiten hinsichtlich ihres TrustRanks sind, desto mehr Linkjuice fließt von ihnen auf die Seiten, auf die sie verweisen. In der Regel gehen von einer Seite mehrere Verweise (dofollow, nofollow Links) auf verschiedene andere Seiten aus. Die Verteilung des Linkjuice geschieht nach einem einfachen Prinzip: Der Linkjuice wird gerecht aufgeteilt: Jede Seite bekommt gleich viel bzw. gleich wenig ab. Der Anteil, den eine einzelne linknehmende Seite vom Linkjuice der linkgebenden Seite erhält, verhält sich demnach umgekehrt proportional zu der Gesamtzahl der verlinkten Seiten – je mehr Seiten insgesamt verlinkt sind, desto weniger Linkjuice fließt für jede einzelne.

Das Prinzip Linkjuice funktioniert im Allgemeinen unter der Prämisse des stetigen Gebens und Nehmens – denn die Menge an Linkjuice, die eine Seite selbst weitergeben kann, steigt mit der Menge an Linkjuice, die sie selbst von anderen Seiten bekommt.

Die eingehenden Links (Backlink-Profil) und den Linkjuice, den die eigene Seite weitergibt, sollte man stets im Auge behalten. Eine wohlüberlegte und langfristige Planung der Backlink-Struktur im Hinblick sowohl auf die Quantität der Backlinks als auch auf deren Qualität kann große Vorteile bei der Platzierung in den Google-Suchergebnissen mit sich bringen.

Die Link-Struktur kann mithilfe von datengetriebenen Software-Lösungen wie der Searchmetrics Suite analysiert werden. Auf der Übersichtsseite kann so ein Überblick über alle wichtigen Merkmale der Struktur des Backlink-Profils gewonnen werden. Hier lässt sich nicht nur nachvollziehen, welche Links auf einer Seite eingehen und welche von ihr ausgehen, sondern auch wie das Verhältnis zwischen Links mit „dofollow“- und „nofollow“-Attributen ausfällt. Durch die grafische Darstellung der Veränderungen in der Backlink-Struktur wird außerdem der Erfolg und Misserfolg von Maßnahmen, die eine Veränderung des Backlink-Profils mit sich bringen, ersichtlich.

Für die Analyse und Optimierung der internen Link-Struktur, und der damit verbundenen besseren Online Performance, gibt es die Searchmetrics Link Optimization. Hier können Broken Links, die Linkjuice verschwenden, besser bereinigt werden. Optimierungspotenziale werden erkannt und können mit einer besseren Link-Vverteilung effizienter genutzt werden.

Wie sorgt man für Linkjuice Flow an der richtigen Stelle?

Früher konnte das bewusste Einsetzen von „dofollow“- und „nofollow“-Attributen noch für Link Sculpting (auch PageRank Sculpting genannt), also die bewusste Steuerung des Linkjuice Flows, eingesetzt werden. Während der ganze Linkjuice auf die wichtigen Seiten geleitet wurde, konnte der Flow für die weniger wichtigen Seiten einfach gestoppt werden. 2009 änderte Google die Interpretation des „nofollow“-Attributs dahingehend, dass PageRank Sculpting nicht mehr möglich war. Deshalb gilt es, für einen sinnvollen Aufbau des Backlink-Profils zu sorgen. Mithilfe interner Verlinkungen kann Linkjuice zum Beispiel unter den eigenen Seiten so umverteilt werden, dass die wichtigen Seiten hervorgehoben werden.

Penguin Update – der Linkjuice-Killer

Als Maßnahme gegen Webspam rollte Google im April 2012 das Penguin Update aus, damals auch bekannt unter dem Namen „Webspam Update“ oder „Bad Seo Update “. Ziel dieser Serie von Google Updates war es, zu Unrecht rankende Seiten aus den Sucherergebnissen zu verbannen. Wer Spam durch z. B. Keyword Stuffing, Link Schemes oder Cloaking betrieb, musste mit einer Abstrafung seiner Domain rechnen.

Google gibt mit seinen Webmaster-Richtlinien klare Gebote vor, die Webmaster zur Vermeidung von Spam-Maßnahmen und Abstrafungen einhalten sollen. Dazu zählen unnatürlich wirkende Links, die z. B. durch die folgenden Faktoren erzeugt werden:

  • Keyword Stuffing: zu hohe Keyword-Dichte durch Überoptimierung eines Keywords
  • Link-Kauf, Link-Tausch: unnatürlich, da keine Link-Empfehlung durch User
  • Link/Anchor Text: unnatürliche Anhäufung von verlinkten Keywords (Money Keywords)
  • Rasant wachsendes Link-Profil: unnatürliches Link-Wachstum bei Seiten, die nur wenige Links erhalten haben und plötzlich ein erhöhtes Link-Wachstum aufweisen
  • Cloaking: Besucher*innen und die Crawler der Suchmaschine bekommen eine verschiedene Version der Seite angezeigt
  • Themenrelevanz: Links von thematisch unpassenden Seiten (z. B. ein Link zum Thema „Autoversicherung“ wirkt auf einer Webseite zum Thema „Kindermode“ unnatürlich)
  • Negatives Link-Umfeld: z. B. Links zum Thema Wetten, Pornografie, Poker etc.
  • Minderwertige Backlinks: Links von abgestraften Domains und Link-Farmen, Footer Links, Kommentar-Spam, Blog Spam, Web-Verzeichnisse etc.

Durch die Einführung des Penguin Updates 1.0 und den darauffolgenden Anpassungen bis Penguin 4.0 im Herbst 2016 hat sich der Linkjuice relativiert. Links, die vor dem Update noch als echte Link-Empfehlung galten und Linkjuice vererbt haben, wurden abgewertet und bekamen sogar einen negativen Wert, der gefährlich für die eigene Seite werden konnte. In Deutschland waren rund 3% aller Suchanfragen, vor allen auf der ersten Ergebnisseite von Google, im sichtbaren Bereich von dem Update betroffen. Der bis dato noch positive Linkjuice wurde nun zu einer großen Gefahrenquelle für die eigene Seite, so dass Webmaster diese gefährlichen Links durch Link-Abbau loswerden mussten. Umso wichtiger ist es heute, auf ein sauberes und natürliches Link-Profil zu achten.

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