Suchmaschine
Eine Suchmaschine ist eine Website, über welche User nach Inhalten im Internet suchen können; die weltweit wichtigste Suchmaschine ist Google. Mit ihren Crawlern durchsuchen Suchmaschinen das Web und erstellen aus allen gefundenen Inhalten einen Index. Geben User einen Suchbegriff ein, bewertet die Suchmaschine auf Algorithmus-Grundlage die am besten passenden Suchergebnisse und zeigt diese auf Suchergebnisseiten an; englisch: SERP, Search Engine Result Page.
Marktanteile von Suchmaschinen
Im Fokus steht die Suchmaschine Google, die laut StatCounter auf Desktop-Geräten im Oktober 2020 in Deutschland auf einen Marktanteil von rund 85% und in den USA auf 82% kommt. An zweiter Position folgt die Microsoft-Suchmaschine Bing. Weiterhin kommen in Deutschland und den USA noch DuckDuckGo, Ecosia sowie Yahoo! auf nennenswerte Marktanteile.
Auf Mobilgeräten dominiert die Suchmaschine Google; hier ist die Konkurrenz deutlich abgeschlagener. Nachfolgend die Übersicht der Suchmaschinen-Marktanteile nach Endgerät in Deutschland und den USA laut StatCounter im Oktober 2020:
Deutschland: Top5-Marktanteile von Suchmaschinen
Suchmaschine | Marktanteil Desktop | Marktanteil Mobile |
---|---|---|
85,3% | 97,6% | |
Bing | 10,4% | 0,7% |
DuckDuckGo | 1,0% | 0,5% |
Ecosia | 1,0% | 0,6% |
Yahoo! | 0,9% | 0,3% |
USA: Top5-Marktanteile von Suchmaschinen
Suchmaschine | Marktanteil Desktop | Marktanteil Mobile |
---|---|---|
82,0% | 95,0% | |
Bing | 11,6% | 1,1% |
DuckDuckGo | 4,2% | 2,0% |
Ecosia | 1,6% | 1,8% |
Yahoo! | 0,2% | 0,1% |
Weitere bedeutsame Suchmaschinen gibt es in China mit Baidu sowie in Russland mit Yandex.
Alternative Suchmaschinen & Spezial-Suchmaschinen
Die meisten Suchmaschinen wie Google, Bing oder Yahoo speichern User-Daten, die sie für andere hauseigene Produkte sowie für das Ausspielen von Werbung nutzen. Vor allem Google steht inzwischen im Mittelpunkt der Kritik; verschiedene Klagen sind gegen den Marktführer anhängig. Zudem sorgt ein gestiegenes Bewusstsein für Datenschutz und Nachhaltigkeit auch für ein Wachstum alternativer Suchmaschinen. So präsentiert sich etwa DuckDuckGo als Suchmaschine mit echtem Datenschutz, Ecosia zudem als grüne Suchmaschine mit Nachhaltigkeit und ökologischen Projekten.
Als Alternative zur Google-Suche gelten zum Beispiel im E-Commerce-Bereich Unternehmen wie Amazon oder Ebay. Viele Käufer*innen gehen dabei nicht mehr den Umweg über die Google-Suche, sondern starten insbesondere transaktionale Suchanfragen direkt auf diesen E-Commerce-Plattformen.
Entwicklung der Suchmaschinen: Von den 1990er-Jahren hin zur „Antwortmaschine“
Die Entwicklung der Web-Suche ist eng mit der Entwicklung des kommerziellen Internets zu Beginn der 1990er-Jahre verknüpft. Denn je mehr das Internet von der Allgemeinheit genutzt wurde und je mehr Websites es gab, desto mehr Bedarf bestand an zuverlässigen Maschinen, mit deren Hilfe Inhalte im Web gefunden werden konnten.
Als erste Suchmaschine der Welt gilt „Archie“. Dabei handelte es sich um eine Anwendung der Universität McGill aus Montréal, die FTP-Dateien durchsuchen konnte. Sie wurde 1990 gestartet. Doch schon wenige Jahre später boomte der Markt für kommerzielle Suchmaschinen regelrecht. Mit Lycos, AltaVista, Yahoo, Fireball, AOL oder Excite eroberten Mitte der 1990er-Jahre viele Suchmaschinen den Markt, die inzwischen aber fast alle wieder verschwunden sind.
Im Jahr 1998 wurde das Unternehmen Google gegründet. Einst als Studentenprojekt 1995 von Larry Page und Sergey Brin an der Stanford University ins Leben gerufen, ist aus Google heute einer der größten Internet-Konzerne der Welt entstanden und heißt heute Alphabet. Basis des Erfolgs war der PageRank, der die Link-Popularität einer Website bewertete. Je mehr und je vertrauensvollere Links auf eine Website zeigten, desto höher konnte die Website ranken.
So hat es Google als einzige Suchmaschine geschafft, dass sie nahezu zum Synonym für die Web-Suche an sich wurde. In Deutschland wird das Verb „googlen“ für „etwas im Internet suchen oder recherchieren“ sogar im Duden aufgeführt. Die Nutzung von Suchmaschinen erfolgt heute neben den Desktop-Rechnern zum großen Teil über Mobilgeräte sowie über Sprachassistenten.
Google hat seine Algorithmen kontinuierlich weiterentwickelt, sodass heute Künstliche Intelligenz für die Bearbeitung der Suchanfragen genutzt wird. Der „Rank Brain“ genannte Algorithmus ist selbstlernend und kann auch Fragestellungen beantworten, die zuvor noch nie gestellt worden. Immerhin trifft dies laut Google auf bis zu 15 Prozent der täglichen Suchanfragen zu. Suchten User früher ausschließlich stichwortartig und im Telegrammstil, geht der Trend heute zur Sprachsuche, bei denen komplette Fragen gestellt werden.
Crawling und Indexierung: So funktionieren Suchmaschinen
Suchmaschinen basieren auf zwei grundlegenden Techniken, dem Crawling und der Indexierung. Seit den 1990er-Jahren ist das Prinzip des Crawlers etabliert, das als automatisiertes Software-Programm selbstständig das Internet durchsucht, in dem es Links zu anderen Seite folgt und somit neue Websites aufspüren kann. Synonym zu Crawler werden auch die Begriffe Bot, Spider, Searchbot oder speziell Googlebot verwendet. Dabei analysieren Crawler von Suchmaschinen die Inhalte von Websites wie Texte, Bilder oder Videos. Der Crawler wertet dabei den HTML-Quelltext der Website aus; falls notwendig, wird in zweiter Instanz ein JavaScript-Crawler genutzt, der die Website rendert und auch Javascript ausführt.
Aus den Ergebnissen des Crawlers wird der Suchmaschinen-Index erstellt, der alle durchsuchten Websites und deren Inhalte enthält. Stellen User nun eine Suchanfrage, wird der Index nach passenden Ergebnissen durchsucht. Mit Hilfe von Algorithmen und verschiedenen Ranking-Kriterien werden die Ergebnisse aus dem Index priorisiert und als Suchergebnis auf der SERP, der Search Engine Result Page, dargestellt.
Die Algorithmen der Suchmaschinen für die Bewertung von Webseiten und die Priorisierung in den Suchergebnissen werden dabei kontinuierlich aktualisiert. Allein Google verwendet mehrere hundert verschiedene Faktoren, die das Ranking innerhalb der Ergebnisse beeinflussen. Zu den wichtigsten Ranking-Faktoren zählen dabei die Passgenauigkeit des Contents zur Suchintention des Users, die Vertrauenswürdigkeit einer Seite – siehe E-A-T als Ranking-Faktor – sowie gute User-Signale.
Optimierung für Suchmaschinen
SEO steht für Search Engine Optimization und bezeichnet eine Disziplin im Online Marketing, bei der versucht wird, die Präsenz einer Website in den Suchergebnissen von Suchmaschinen durch Optimierungen des Contents sowie Onpage-Optimierung und Offpage-Optimierung zu verbessern. Dabei verschiebt sich der Fokus der Suchmaschinenoptimierung heutzutage immer stärker weg von technischen SEO-Taktiken hin zur sorgfältigen Erstellung und optimalen Präsentation von herausragenden Inhalten, die einen Mehrwert für User bieten.