User Signals
Als User Signals werden Signale genannt, die User durch die Art der Nutzung einer Website an Suchmaschinen senden.
Es wird davon ausgegangen, dass Art und Qualität der User-Signale das Ranking einer Internet-Seite beeinflussen können. Zu den geläufigen User Signals gehören die Time on site, CTR und die Bounce Rate. Für Suchmaschinen kann darüber hinaus die Return-to-SERP-Rate ein wichtiges User-Signal sein.
Welche User-Signale gibt es?
Es gibt verschiedene Signale, die User an eine Suchmaschine übermitteln können. Für Suchmaschinen liefern solche Signale wichtige Anhaltspunkte, um die Qualität oder Relevanz einer Website zu einer Suchanfrage zu ermitteln.
Time on site
Mit der Time on Site, deutsch: Verweildauer, wird die Zeit bezeichnet, die User auf einer Seite verbringen. Je länger sie bleiben, desto interessanter scheint vermutlich der Inhalt zu sein.
Bounce Rate
Eine hohe Bounce Rate, deutsch: Absprungrate, kann ein Indiz für mangelhaften Content oder Technik sein. Ist die Absprungrate hoch, sollten Webmaster unbedingt kontrollieren, welche möglichen Gründe es dafür gibt. Tatsächlich muss eine hohe Absprungrate nicht zwingend ein negatives User-Signal bedeuten. So kann eine hohe Bounce Rate auch verursacht werden, weil User sofort gefunden haben, wonach sie gesucht haben und deshalb die Seite schnell wieder verlassen haben.
CTR (Click-Through-Rate)
Die Click-Through-Rate, abgekürzt mit CTR und übersetzt mit Klickrate, beschreibt das Verhältnis aus Impressionen zu tatsächlichen Klicks. Damit kann die CTR wichtige Anhaltspunkte geben, ob ein User-Bedürfnis durch das Ansehen einer Werbeanzeige oder eines SERP-Snippets geweckt wurde oder nicht.
Return-to-SERP-Rate
Die Return-to-SERP-Rate beschreibt die Rate der User, die zur Ergebnisseite der Suchmaschine zurückkehren. Wenn Besucher*innen nach dem Klick auf ein Suchergebnis besonders häufig zu den Suchergebnissen zurückkehren, können Suchmaschinen daraus schließen, dass die Zielseite vermutlich nicht das User-Bedürfnis erfüllt. So kann die Zielseite zum Beispiel über zu dünnen Content verfügen oder technisch nicht ausgereift sein.
Warum User-Signale für Google und andere Suchmaschinen wichtig sind
Es wird in SEO-Kreisen immer wieder kontrovers diskutiert, wie wichtig User Signals für das Ranking oder allgemein gute Rankings sind. Denn tatsächlich kann die Qualität der User-Signale nicht immer eindeutig anhand von KPI wie Absprungrate oder Verweildauer abgeleitet werden.
Dennoch geben diese Daten Suchmaschinen wie Google Hinweise darauf, wie Webseiten erlebt werden. Eine hohe Return-to-SERP-Rate kann technische oder inhaltliche Defizite aufdecken. Suchmaschinen müssen dann anhand weiterer Metriken ermitteln, welche Variante wahrscheinlicher ist. Aufgrund der großen Datenmenge, die von Suchmaschinen erhoben wird, ist davon auszugehen, dass Google & Co. sehr klar zwischen Content-Mängeln und Technik-Mängeln unterscheiden können.
Wie können Webmaster die User Signals beeinflussen?
Um zu erreichen, dass von einer Website möglichst positive User-Signale ausgehen, können folgenden Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung (SEO) weiterhelfen:
- Optimierung des Contents: Die kontinuierliche Verbesserung von Inhalten, die Vermeidung von Fehlern und das Einfügen von ansprechendem Zusatzmaterial kann die User Experience deutlich verbessern. Wenn User auf einer Seite das finden, was sie suchen, bleiben sie in der Regel länger dort und springen seltener ab. Die Folge wären positive User-Signale.
- Verbesserung von Meta Descriptions: Je besser die Meta Description in einem Snippet zur Zielseite passt, desto geringer wird die Return-to-SERP-Rate sein. Zugleich spielt auch hier der vorhandene Content eine wichtige Rolle.
- Optimierung der Ladezeiten und Technik: Je schneller eine Webseite lädt, desto eher bleiben User dort. Hohe Ladezeiten können wiederum zu hohen Absprungraten führen. Gleiches gilt auch für technische Mängel.
- Mobile Optimierung: Ist eine Website nicht für Mobilgeräte wie Smartphones optimiert, können Absprungraten deutlich ansteigen. Für Google und andere Suchmaschinen ist das dann ein Hinweis auf eine Seite, die nur eingeschränkt mit dem Smartphone genutzt werden kann. Die Folge wären schlechtere Rankings in den mobilen Suchergebnissen.
Wie können Webmaster das User-Verhalten tracken, um Rückschlüsse auf User-Signale zu ziehen?
Um zu kontrollieren, welche Qualität die User Signals einer Webseite haben, können gängige Web-Analyse-Tools wie Google Analytics weiterhelfen. Sie zeigen konkrete Daten zur Website-Nutzung an wie die Bounce Rate, die Verweildauer oder die CTR. Webmaster und SEOs haben anhand dieser Daten die Möglichkeit, Rückschlüsse auf mögliche User Signals zu ziehen. Um negative User-Signale zu vermeiden, gibt es viele verschiedene Ansatzpunkte. So kann eine hohe Absprungrate durch zu dürftigen Content bedingt sein. Ebenso kann die Verweildauer niedrig ausfallen, weil ein Besucher durch ein kompliziertes Menü navigieren muss und deshalb abspringt.
Mit der Google Search Console lässt sich die CTR in den SERPs ermitteln. Diese Zahl gibt an, wie oft ein Suchergebnis angezeigt wurde und wie häufig User dieses Ergebnis tatsächlich angeklickt haben.
User Signals über soziale Netzwerke
Eine besondere Form der User-Signale sind Shares und Likes in Social Media. In diesem Fall wird nicht mehr von User Signals, sondern von „Social Signals“ gesprochen. In der Praxis sind sich Expert*innen nicht einig darüber, wie groß der Einfluss von Social Signals auf Rankings ist, da Likes und Shares durch Social Media Marketing erhöht werden können. Wer nachhaltig positive User-Signale mit seinem Webangebot senden möchte, sollte stattdessen auf hochwertige Inhalte, Snippet-Optimierung und eine technisch einwandfreie Seite setzen.